Seit Mitte der 80´er Jahre beschäftige ich mich mit dem Schmieden.

Auf einem Westerntreffen lernte ich Günther Gropp kennen, der dort mit seiner mobilen Schmiede die Hobbyisten mit geschmiedeten Gerätschaften versorgte. Er zeigte mir den rechten Weg im Schmiedehandwerk und wurde durch viele Jahre hinweg mein "Schmiedementor". Auf diesem Weg nochmals meinen Dank an Günther.

Am Anfang meiner Schmiedekarriere machte ich verschiedene Gebrauchsgegenstände aus der Enstehungszeit der USA, wie Feuerstellen, Schür- und Kesselhaken, Zelthäringe und diverse andere Gegenstände und auch schon das eine oder andere Messer.
Immermehr begann ich mich für das Thema Messer zu interessieren. In einem Waffengeschäft sah ich eines Tages ein Messer mit einer Damaszenerklinge, welches mir besonders gefiel. Bedingt durch den hohen Preis dieser Klingewar es unbezahlbar für mich und deswegen fasste ich den Entschluß mir ein ähnliches Messer selbst zu schmieden. Ich besuchte einen Damastschmiedekurs in dem Berufsbildungszentrum der Handwerkskammer Augsburg und war kurz darauf vom Damaszener-Virus infiziert.
Leider hatte ich bis zum Jahr 2000 keine ständige, eigene Möglichkeit zum Schmieden, sondern war immer auf der Suche nach Schmiedemöglichkeiten. Dadurch lernte ich einige Schmiede- und Schlossermeister aus meiner Gegend kennen, die mich auch an ihrem Wissen teilhaben liessen.

Im Sommer 2000 zog ich dann mit meiner Frau in ein kleines Bauernhaus und hatte endlich die Möglichkeit, mir eine eigene Schmiede einzurichten. Ich entkernte den alten Kuhstall, zog einen neuen Boden ein, verputzte die Wände und verlegte auch die Elektrik neu. Nach und nach kam dann auch die Einrichtung zusammen und ergab eine kleine gebrauchsfähige Schmiede. Durch das Fehlen eines Schornsteines bedingt schmiede ich haputsächlich in einem Gasfeuer, habe aber für diverse Arbeiten auch noch ein im Freien verwendetes reguläres Kohlefeuer.

Auf einem Mittelaltermarkt 2002 lernte ich den Seehaufen kennen, einen wehrhaften Bauernhaufen vom Bodensee. Der Hauptmann warb mich als Schmied an und seit 2004 bin ich Mitglied dieses Vereines und schmiede bei verschiedenen Vereinsaktivitäten. Im Herbst 2002 lernte ich Armin Drumm kennen und wir ergänzen seither unser Wissen und Können.

2005 kaufte ich mir eine kleine Drehbank und Fräsmaschine und baute mir mit Armins Hilfe eine 30 to Hydraulikpresse für die groben Arbeiten in der Schmiede.

Für meine Messer verwende ich ausschliesslich von mir geschmiedete Klingen aus Mono- und Damaszenerstahl. Alle Klingen härte ich selbst im eigenen Härteofen.

Frithjof Güttler im Januar 2007